Bei der Einheit an der Bäuminghausstraße, wo RWE die ersten zwei Trainingswochen seiner Vorbereitung absolvieren wird, stand der Sportliche Leiter Andreas Winkler am Rand und absolvierte ein Telefongespräch nach dem anderen. In mindestens einem davon ging es um Jeffrey Obst. Der 21-Jährige begann das Training auf einem Nebenplatz, abseits der Mannschaft. „Noch keine Freigabe“, ließ er wissen. Die gab es dann aber eine knappe halbe Stunde später. Kurz nach Beginn des Trainingsspiels steckte Winkler sein Handy in die Tasche und winkte Obst heran. Er durfte endlich mitmachen. Kurz darauf erfolgte auch die offizielle Bekanntgabe des Wechsels durch RWE.
Obst ist also da und Sven Kreyer ist weg. Der Stürmer, der zu Viktoria Köln wechseln wird, war erwartungsgemäß nicht mehr mit dabei. Einzig die offizielle Bekanntgabe des Transfers durch die Vereine steht noch aus. Dem neuen Essener Trainer Jan Siewert steht damit aktuell ein Kader von 23 Spielern zur Verfügung. Eine gute Zahl, mit der RWE theoretisch in die Saison gehen könnte. „Sind doch genug, oder?“ fragte Winkler mit einem Lächeln. Doch noch ist nicht ausgeschlossen, dass noch jemand hinzukommt.
Siewert konnte mit 23 Akteuren immerhin problemlos ein Trainingsspiel mit elf Mann auf jeder Seite spielen lassen. Obst kam nach wenigen Minuten für Konstantin Fring in die Partie, den der neue Coach wohl noch nicht überbelasten will. Dafür durfte Trainingsgast Kasim Rabihic (zuletzt 1860 München II) weiter mitspielen, obwohl er laut Winkler nur mit dabei ist, um sich fitzuhalten.
Folgende Aufstellungen ergaben sich im Trainingsspiel am Montag:
Team 1: Heimann – Al Khalaf, Zeiger, Weber, Huckle – Baier, Rabihic – Studtrucker, Arenz, Steffen – Behrens.
Team 2: Heller – Obst, Windmüller, Binder, Cokkosan – Jesic, Grebe – Soukou, Cekic, Grund – Platzek.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wird Obst als neuer Rechtsverteidiger eingeplant. Das erklärte Winkler auch in der Pressemitteilung zu seiner Verpflichtung. Doch wie viele andere Spieler im Kader, so ist auch der Neuzugang aus Rheden ein vielseitiger Mann, der auch links hinten oder im Mittelfeld spielen kann. Siewert hat somit durchaus einige Möglichkeiten, seine Elf auf den Platz zu stellen. Als System wählte er zunächst ein 4-2-3-1. In dieser Formation hatte RWE auch in der Schlussphase der vergangenen Saison agiert. Es bleibt abzuwarten, ob es dabei bleibt.
Die erste Gelegenheit für die Essener Fans, ihre Mannschaft in Aktion zu sehen, bietet sich am Freitag, 3. Juli um 19.30 Uhr im traditionellen Duell mit der „Auf Asche“-Elf. Das Spiel wird an der Bäuminghausstraße ausgetragen.